Inhalatoren sind wichtige medizinische Hilfsmittel. Für viele kranke Menschen ist das Einnehmen von Medikamenten mittels Inhalatoren ein fester Bestandteil ihres Alltags. Ohne sie könnten manche von ihnen nicht leben. Zum Beispiel sind Inhalatoren für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD - der umgangssprachlichen Raucherlunge - von immenser Bedeutung. Auch bei verschiedenen Infektionskrankheiten, wie beispielsweise Erkältungen, kommen sie manchmal zum Einsatz.
Dabei gibt es verschiedene Arten von Inhalatoren. Sie eignen sich für unterschiedliche Personengruppen. Auf die gängigsten von ihnen soll dieser Text eingehen.
Vernebler
Vernebler sind gängige Inhalationsgeräte. Sie eignen sich besonders für Kinder, da sie in der Anwendung einfacher sind als andere Inhalatoren.
Die Vernebler stellen sicher, dass Arzneimittel schnell in die Lunge gelangen. Sie funktionieren zum Beispiel mit Kortison, manchen Antibiotika und Mitteln, die die Bronchien erweitern.
Anwendung und Funktionsweise
Es gibt verschiedene Arten von Verneblern. Alle erzeugen Aerosole: Sie stellen also ein Gasgemisch her, das Partikel von Medikamenten enthält. Dadurch können Anwender diese Arzneimittel einatmen.
Um die Aerosole zu erzeugen, trennen Vernebler kleine Tropfen von einem Reservoir eines flüssigen Medikaments ab. Manche von ihnen tun das, indem sie mittels Unterdruck Tröpfchen anziehen. Andere verwenden vibrierende Kristalle, die Ultraschall erzeugen und damit die Tröpfchen abspalten. Die dritte Art verwendet eine sehr dünne, mit tausenden kleinen Bohrungen versehene Membran. Diese Membran schwingt. Dadurch fungieren die kleinen Bohrungen als winzige Pumpen.
Die Anwender atmen das Aerosol schließlich durch ein Mundstück ein.
Die Anwender atmen das Aerosol schließlich durch ein Mundstück ein.
Vor- und Nachteile
Vernebler bieten den großen Vorteil, dass sie einfach zu bedienen sind. Allerdings sind sie in der Anschaffung teurer als ihre Alternativen. Außerdem müssen sie aufgebaut und gelagert werden. Sie können nicht mitgenommen werden. Während der Anwendung ist die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Manche Geräte sind laut. Geräte, die mit Ultraschall arbeiten, sind hingegen nahezu geräuschlos.
Druckgas-Dosierinhalatoren oder Dosieraerosole
Funktionsweise
Hinter den Begriffen "Druckgas-Dosierinhalator" und "Dosieraerosol" versteckt sich das gleiche Gerät. In Druckgas-Dosierinhalatoren liegt das Medikament in flüssiger Form vor. Das Reservoir an flüssigen Arzneimitteln steht dabei durch Treibgase unter Druck. Beispielsweise werden manche Kohlenwasserstoffe als Treibgase verwendet. Durch eine Dosierkammer und ein geeignetes Ventil setzen sie die gewünschte Menge an Wirkstoff frei.
Anwendung
Zur Einnahme nimmt der Anwender ein Mundstück in den Mund. Dann atmet er ein. Dabei drückt er auf den Behälter. Das sorgt dafür, dass das Medikament als Aerosol freigegeben wird. Es ist wichtig, dass der Anwender nach dem Einatmen die Luft anhält. Tut er das nicht, bleibt der Wirkstoff nicht in der Lunge.
Vor- und Nachteile
Die Druckgas-Dosierinhalatoren bieten den Vorteil, dass sie klein sind. Anwender können sie sehr leicht bei sich führen. Allerdings sind sie in der Anwendung ein wenig schwieriger als Vernebler: Die Atmung muss mit einem Sprühstoß gut kombiniert werden. Für kleine Kinder und Menschen, die mit dieser Koordinierung Probleme haben, sind sie deswegen nur bedingt geeignet.
Hilfsmittel zur Einnahme
Es gibt Hilfsmittel, die die Einnahme erleichtern. Dazu zählt vor allem der Spacer. Das ist eine Kunststoffkammer, die an den Behälter angebaut wird. In diese Kunststoffkammer gelangt das Arzneimittel nach dem Auslösen zunächst. Danach können Anwender es in mehreren Atemzügen einatmen. Das sorgt dafür, dass auch bei schlechter Koordinierung eine ausreichend große Menge an Wirkstoff in die Lunge gelangt.
Manche Dosieraerosole funktionieren heutzutage automatisch. Das macht die Koordinierung der Atmung bei ihnen ebenfalls überflüssig.
Lagerung und Entsorgung
Druckgas-Dosierinhalatoren können nur schwierig entsorgt werden. Sie beinhalten explosive, leicht entzündliche und potenziell gesundheitsgefährdende Gase. Deswegen ist es wichtig, dass sie nicht über 30 Grad Celsius gelagert werden. Die Dosieraerosole dürfen nicht in den normalen Restmüll gelangen. Anwender müssen sie als Sondermüll entsorgen. Das geht beispielsweise in der Apotheke oder bei einem Schadstoffmobil.
Normaldruck-Dosierinhalatoren
Bei Normaldruck-Dosierinhalatoren stehen die Behälter nicht unter Druck. Stattdessen werden die Arzneimittel mechanisch, zum Beispiel durch eine Düse, oder mit Hilfe von Ultraschall zerstäubt. Sie sind den Druckgas-Dosierinhalatoren ähnlich.
Normaldruck-Dosierinhalatoren bieten den Vorteil, dass sie nicht unter Druck stehen und keine Treibgase enthalten. Dadurch sind sie nicht so entzündlich und explosiv wie Dosieraerosole.
Pulverinhalatoren
Funktionsweise
Es gibt viele verschiedene Pulverinhalatoren auf dem Markt. Sie alle unterscheiden sich im Aufbau und in der Funktionsweise voneinander. Manche von ihnen beinhalten nur eine oder wenige Dosen. Andere können bis zu 200 Mal angewandt werden. Einige können die Anwender mehrfach befüllen. Bei den meisten von ihnen ist das aber nicht der Fall. Vor allem Inhalatoren mit viel Pulver kann der Anwender häufig nicht nachfüllen.
Die Dosierung gelingt bei allen gängigen Bauweisen etwa gleich gut.
Wie der Name vermuten lässt, liegt der Wirkstoff bei Pulverinhalatoren in Form eines Pulvers vor. Das Pulver ist bei ihnen vordosiert. Oder es wird mit Hilfe eines Mechanismus zur Dosierung bei jeder Anwendung abgemessen - das hängt von der Bau- und Funktionsweise ab. Dieses Pulver wird anders als bei Dosierinhalatoren nicht in ein Aerosol umgewandelt. Viel mehr wird es durch die Atmung des Anwenders fein verteilt und in der Lunge aufgenommen.
Wie der Name vermuten lässt, liegt der Wirkstoff bei Pulverinhalatoren in Form eines Pulvers vor. Das Pulver ist bei ihnen vordosiert. Oder es wird mit Hilfe eines Mechanismus zur Dosierung bei jeder Anwendung abgemessen - das hängt von der Bau- und Funktionsweise ab. Dieses Pulver wird anders als bei Dosierinhalatoren nicht in ein Aerosol umgewandelt. Viel mehr wird es durch die Atmung des Anwenders fein verteilt und in der Lunge aufgenommen.
Anwendung
Zunächst steckt sich der Anwender auch hier ein Mundstück in den Mund. Pulverinhalatoren werden ähnlich wie Dosierinhalatoren mittels Druck betätigt. Nach der Betätigung muss der Anwender schnell und kräftig einatmen. So stellt er sicher, dass so viel Wirkstoff wie möglich in die Lunge gelangt. Danach muss er wie bei den Dosierinhalatoren die Luft anhalten. Sonst wird der Wirkstoff wieder freigegeben.
Lagerung
Das Pulver in einem Pulverinhalator kann leicht verklumpen. Deswegen ist es wichtig, ihn trocken zu lagern. Auch sollte der Anwender aus diesem Grund nicht in den Inhalator ausatmen. Das kann den Inhalator verstopfen.
Vor- und Nachteile
Gegenüber den Dosierinhalatoren haben Pulverinhalatoren den Vorteil, dass die Atmung nicht koordiniert werden muss. Das macht sie in der Anwendung einfacher.
Pulverinhalatoren sind nicht für Menschen geeignet, die nicht kräftig einatmen können. Anwender spüren oft nicht, ob ein Stoß abgegeben wurde. Das macht Hilfen wie akustische Signale notwendig. Außerdem können sie aufgrund ihrer Funktionsweise Nebenwirkungen hervorrufen, die bei anderen Inhalatoren nicht auftreten.
Wie die Normaldruck-Dosierinhalatoren auch enthalten Pulverinhalatoren keine Treibgase. Die Behälter stehen nicht unter Druck. Das macht sie weniger entzündlich und explosiv.
Wie die Normaldruck-Dosierinhalatoren auch enthalten Pulverinhalatoren keine Treibgase. Die Behälter stehen nicht unter Druck. Das macht sie weniger entzündlich und explosiv.